Kraftvolle Pflanzen im Herbst

Viele Pflanzen haben nun schon die Blüte ihres Lebens – oder, die mehrjährigen: die dieses Jahres – hinter sich gelassen. Und momentan ist es gar nicht so einfach, noch frische, gehaltvolle Kräuter zu finden, die unsere Smoothies und Salate bereichern können. Du findest überall dort noch welche, wo Wiesen gemäht wurden und nun junges Grün nachwächst. Gerade SchafgarbeLöwenzahnLuzerne, Vogelmiere und Gänseblümchen sind hier sehr ausdauernd und wachsen munter weiter. Um Dir neue Pflanzen vorzustellen bin ich ein bisschen herumgewandert – und habe gefunden, was gerade noch fröhlich in voller Blüte steht:

Drüsiges Springkraut (Indisches Springkraut)

Das Drüsige Springkraut kommt ursprünglich aus dem Himalaya und wird bei uns zu Unrecht von einigen Naturschutzspezialisten als lästiger „Neophyt“ beschimpft. Du kennst vielleicht die aufspringenden Samenkapseln, die bei Berührung so lustig explodieren. Die, je nach Reifestadium, weißen, braunen oder schwarzen Samen schmecken ähnlich wie ganz frische Walnüsse! Du kannst auch die komplette Triebspitze ernten und kurz dünsten. Roh ist sie unbekömmlich, aber kurz gedünstet werden diese Reizstoffe abgebaut.

Als leckere Vorspeise hier eine Rezeptidee:
Triebspitzen ernten (Menge nach Belieben) und kurz dünsten.
Auf Chicoréeblätter verteilen, etwas geröstetes Sesamöl darüber träufeln und mit Hefeflocken bestreuen. Guten Appetit!

Knopfkraut (behaartes und unbehaartes, auch Franzosenkraut)

Für den Smoothie oder Salat oder zum einfach so Naschen, frisch von der Wiese, bietet sich momentan das Knopfkraut an. Es stammt ursprünglich aus Peru und wird auch als Franzosenkraut bezeichnet, weil es sich zur Zeit Napoleons großflächig in Deutschland verbreitet hat. Momentan steht es in Blüte, wobei die kleinen Blütenköpfchen ganz bescheiden zwischen den saftigen, grünen Blättern hervorlugen. Es hat doppelt so viel Eisen wie die Brennnessel und ist somit absoluter Spitzenreiter im Eisengehalt. Weil diese Pflanze so spät im Jahr wächst – ich nehme an, das geht zurück auf ihre südamerikanische Herkunft – ist sie auch zu dieser herbstlichen Jahreszeit voller Vitalstoffe, Mineralien und Vitamine. Im Geschmack ist das Knopfkraut ganz mild, ähnlich sanft wie die Vogelmiere.

Goldrute

An einigen Plätzen blüht noch die Goldrute. Vielleicht kennst Du die kanadische Goldrute, die sehr viel häufiger zu finden ist und auch Heilkräfte besitzt. Christine Storl hat der Goldrute ein Kapitel in ihrem Buch „Unsere grüne Kraft – das Heilwissen der Familie Storl“ gewidmet. Sie beschreibt sie als „das beste Nierenkraut unter den heimischen Heilpflanzen: Die Goldrute reizt das empfindliche Nierengewebe nicht, wie es viele andere harntreibende Pflanzen tun, sondern sie beruhigt und heilt.“ Mir wurde immer gesagt, die kanadische Goldrute, die in prachtvollen Fächern unsere Herbstlichen bereichert, sei nur ein lästiger Neophyt und nicht so heilkräftig wie die heimische – aber das ist anscheinend mal wieder irgendeine Mär. Christine Storl als gebürtige Amerikanerin sollte eigentlich wissen, wovon sie spricht. Sie berichtet in ihrem Buch von durchschlagenden Heilerfolgen,  und auch ich biete in meinen Gruppen gern die Goldrute als Unterstützung in den Fasten- und Detoxwochen an. Die Niere steht für Beziehungsthemen, von denen wir alle in irgendeiner Weise betroffen sind.

Du kannst aus die Goldrute sowohl als Tee, als auch als Kaltauszug zubereiten. Dazu nimmst Du auf einen halben Liter Wasser eine Blütenrispe der kanadischen Goldrute, oder zwei der heimischen Goldrute (kleiner). Übergieße diese entweder mit kochendem Wasser und lass den Tee 10 Minuten ziehen. Oder  lasse sie für 8-12 Stunden in kaltem Wasser ziehen – dann abseihen. Diese Menge kannst Du über den Tag verteilt trinken.
Oft tritt schon nach ein bis zwei Tagen eine Besserung ein, falls Du Nierenrpobleme hast. Du kannst solch eine Kur auch prophylaktisch durchführen, wenn Du Dich unterkühlt hast, öfter unter Harnwegsinfekten leidest oder gerade fastest.

Ich wünsche Dir goldene Herbsttage und beste Gesundheit!

Deine Simone

PS. Was beim Sammeln von Pflanzen zu beachten ist, erfährst Du hier.

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