Warum werden wir krank?

Müssen wir immer topfit sein?

Wenn es mir früher körperlich nicht gut ging, habe ich mit Biegen und Brechen versucht, doch noch irgendwie zu funktionieren. „Es darf nicht sein, dass ich nichts zustande bringe“, Gedanken wie dieser trieben mich an, immer weiter zu machen. Ich war ein kleines Rädchen in der großen Leistungsgesellschaft und wollte nicht versagen.

Dann kam mein Tag X: Nichts ging mehr und egal wie viel ich versuchte noch irgendetwas zu tun, es gelang mir nicht mehr. Ich schaffte es ja kaum noch überhaupt den Weg ins Bad oder in die Küche zu gehen, geschweige denn Wörter sinnvoll aneinander zu reihen. Dieser Tag X war mein Auftakt einer intensiven Entwicklungszeit, in der ich äußerlich zu nichts mehr in der Lage war. Alles was ich jetzt noch tun konnte, war mich nach innen zu wenden. Denn auch die Schulmedizin konnte mir nicht helfen und es war nicht klar, ob ich jemals wieder ein normales Leben führen könnte. Und was war das für ein Krampf überhaupt zu akzeptieren nicht mehr Teil der Leistungsgesellschaft zu sein, in die ich mich vorher bestmöglich einzufügen versuchte.

Für über drei Jahre war meine Welt extrem zusammengeschrumpft und ich war kaum in der Lage das Bett oder Sofa zu verlassen. Es war eine extrem schwere Zeit für mich und doch blicke ich heute zurück und bin zutiefst dankbar für diese Erfahrung. Ich bin heute ein anderer Mensch. Oder besser gesagt: Ich lebe heute viel mehr entsprechend meiner wahren Natur und erforsche jeden Tag aufs Neue, was es heißt, als Mensch dieses Leben erfahren zu dürfen. Früher versuchte ich robotermäßig zu funktionieren. Doch das hat mit leben nichts zu tun – nur begriff ich das damals nicht.

Für mich ist meine Krankheitsgeschichte eine Selbstheilungsgeschichte. Krankheit sehe ich heute mit ganz anderen Augen als früher.

Warum werden wir krank?

Symptome zeigen uns auf, was in unserem Leben fehlt. Weichen wir zu sehr von unserer wahren Natur hab, haben wir verlernt, nach innen zu horchen und uns daran auszurichten, dann übernimmt unser Körper diese Funktion. Er versucht uns darauf aufmerksam zu machen, dass etwas Bestimmtes in unserem Leben nicht rund läuft. Jedes Symptom hat eine Botschaft und ist im Gesamtkontext des Lebens des Individuums zu betrachten. Wer lernt, die Sprache des Körpers zu verstehen sowie die eigene innere Stimme wieder wahrzunehmen und beides nutzt, um sein eigenes Leben bewusst zu gestalten, der wird ein erfüllendes Leben führen können. Davon bin ich heute aufgrund meines eigenen Heilungsweges überzeugt und ich sehe es immer und immer wieder bestätigt in anderen Entwicklungs- und Heilungswegen, die ich miterleben darf.

Krankheit als Chance

Ja, Krankheiten sind unschön – ich weiß wovon ich spreche, ich war jahrelang schwer krank. Doch daher wage ich auch zu sagen, dass Krankheiten uns wachsen lassen können. Können, nicht müssen. Wer sich einfach nur betäubt und ablenkt, statt zu erkennen, welcher Schatz in der Krankheit verborgen liegen kann, der wird eine große Chance vergeuden. Klar ist es einfach, sich mit Medikamenten zuzudröhnen und Ablenkungsstrategien wie andauernden Medienkonsum zu nutzen, um die Zeit des Krankseins irgendwie hinter sich zu bringen. Doch so ist es wirklich vergeudete Zeit, statt eine Zeit der Ruhe und Einkehr, die einen letztlich voran bringen kann.

Krankheit kann ein Weg sein, wie es Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke so schön mit ihrem Buch auf den Punkt gebracht haben. Krankheiten können Krisen sein, durch die wir wachsen. Sie können uns transformieren.

Ich will damit keine Krankheiten beschönigen. Es gibt schlimme Krankheiten und zu leiden ist nicht schön. Und ja, Krankheiten können auch zum Tode führen – ein weiteres Thema, das wir gerne vermeiden. Doch der Tod gehört zum Leben dazu. „Keiner von uns kommt lebend hier raus“ , sagte Anthony Hopkins so treffend. Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Leben anders gestalten, wenn wir uns dessen bewusst sind, dass der Tod zum Leben dazugehört und wir theoretisch jederzeit sterben könnten. Früher oder später darf sich jeder von uns damit auseinandersetzen, dass wir eines Tages sterben. Doch das ist ein weiteres großes Thema, das den Umfang dieses Beitrags sprengen würde.

Wie stehst Du zum Kranksein?

Ich möchte Dich heute dazu einladen, in Dich zu gehen, und Deine Haltung zum Kranksein zu erforschen:

  • Was assoziierst Du mit Krankheit?
  • Hast Du Angst vor bestimmten Krankheiten?
  • Wie gehst Du damit um, wenn Du krank bist?
  • Wie ist es für Dich, wenn Du mal nicht topfit bist?
  • Schau auch einmal zurück auf eine Deiner vergangenen Krankheitsphasen: Wie ging es Dir? Was hat die Krankheit mit Dir gemacht? Was war danach möglicherweise anders?
  • Vielleicht hast Du auch Lust über den Tellerrand zu schauen, wie andere Kulturen mit Krankheiten umgehen. Schamanen durchlaufen beispielsweise in der Regel eine Initiationskrankheit, die grundlegend für ihre Entwicklung ist.

Mögen Dir diese Fragen und Anregungen helfen, bewusster mit dem Thema Krankheit umzugehen! Denn wer sich seiner Gesundheit widmen möchte, kommt um das Thema Krankheit nicht drum rum. Ich wünsche Dir beste Gesundheit und – wenn es Dir nicht so gut geht – bewusste, transformierende Zeiten des Krankseins!

Alles Liebe

Christina

Dieser Beitrag ist erstmals erschienen auf www.erbluehen.de

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